Rheinfelden – Weniger Tauben in der Stadt
10.08.2023Brennpunkt
«Sie bekommen optimales Futter und werden regelmässig geimpft sowie entwurmt», schildert Claudia Rüfenacht. Auf dem Bild zeigt sie eine wenige Wochen alte Taube. Foto: Valentin Zumsteg
Der Bestand hat abgenommen
Seit 2020 gibt es in Rheinfelden einen städtischen Taubenschlag, der von Taubenwartin Claudia Rüfenacht betreut wird. Die Zahl der Tiere und der Beschwerden ist seither deutlich zurückgegangen. Das hat aber auch mit einer Krankheit zu tun.
Valentin Zumsteg
Der Rheinfelder Stadtoberförster Kurt Steck ist zufrieden: «Der städtische Taubenschlag bewährt sich. Wir haben heute deutlich weniger Probleme mit den Tauben.» 2020 hat die Stadt diesen offiziellen Taubenschlag im Estrich des Hugenfeldschulhauses einrichten lassen, da zuvor die zunehmende Verkotung von Gebäuden, Vorplätzen und Terrassen zu einer Häufung von Reklamationen aus der Bevölkerung führte. Als Taubenwartin konnte Claudia Rüfenacht vom Ornithologischen Verein Rheinfelden gewonnen werden (die NFZ berichtete). «Sie macht ihre Arbeit mit Herzblut und ist ein Glücksfall für uns», erklärt Steck.
Weniger und gesündere Tiere
Mit dem Taubenschlag verfolgt die Stadt zwei Ziele: Zum einen soll die Population der Vögel reguliert werden. Wenn die Tauben am Brüten sind, tauscht Claudia Rüfenacht jeweils eines der zwei Eier durch ein Kunststoff-Exemplar aus. Zweitens soll auch der Gesundheitszustand der Tiere gefördert werden. «Sie bekommen optimales Futter und werden regelmässig geimpft sowie entwurmt. Ich prüfe auch das Gefieder und entferne Ungeziefer und Parasiten», schildert Claudia Rüfenacht.
Gemäss Kurt Steck geht das Konzept auf, bei der Stadt gehen deutlich weniger Beschwerden wegen der Tauben ein. Die Zahl der Tiere ist ebenfalls deutlich zurückgegangen, erklären Steck und Rüfenacht übereinstimmend. Es gibt aber einen Wermutstropfen, wie der Stadtoberförster sagt. Denn einer der Gründe, warum die Zahl der Tiere abnahm, ist eine Taubenkrankheit, die 2021 in Rheinfelden grassierte. «Schätzungsweise 60 Prozent des Bestandes waren damals von der Paramyxovirose betroffen. So etwas gibt es in der ganzen Schweiz immer w ieder», s ch i lder t Rü fen a cht . V iele Tiere starben, aber nach ein paar Monaten war die Krankheit, die auch als Taubenpest bezeichnet wird, vorüber.
Krähe richtete Blutbad an
Einen zweiten kleineren Rückschlag gab es diesen Frühling, als eine Krähe in den Taubenschlag eindrang und einen grossen Teil der frisch geschlüpften Jungtauben tötete. «Das war ein Massaker», beschreibt Rüfenacht das Bild, das sich ihr bot. Sie hat sich darauf hin Rat bei anderen Taubenkennern geholt und so ein Mittel gefunden, das die Krähen fernhält. Ein kleiner Draht, der quer über das Einf lugloch gespannt ist, sorgt jetzt dafür, dass die ungebetenen Gäste draussen bleiben. «Die Tauben kommen noch rein, die Krähen bleiben fern. Sie wittern dort eine Falle», sagt Rüfenacht. Seither gebe es keine Probleme mehr.
«Wir wollen den tieferen Bestand nutzen und ihn auf diesem Niveau halten», sagt Kurt Steck zur aktuellen Situation. Dazu sei es weiterhin wichtig, dass die Bevölkerung die Tiere nicht füttere. In Badisch Rheinfelden, auf deutscher Seite, wird seit kurzem ein Fütterungsverbot durch den Ordnungsdienst kontrolliert.
Stadt Aarau erhält einen zweiten Taubenschlag
https://www.srf.ch/news/regional/aargau-solothurn/kampf-gegen-taubenplage-stadt-aarau-erhaelt-einen-zweiten-taubenschlag
was geschieht gerade in Berlin:
Bericht von Dr. med. vet. Jens Hübel Gutachter mit Schwerpunkt Vögel & Tierschutz, Berlin
Berlin – Pressemitteilung vom 8.12.2021 Neuer Berliner Koalitionsvertrag sieht vor: Erarbeitung und Umsetzung eines Taubenschutzkonzepts mit betreuten Taubenschlägen
https://www.berlin.de/lb/tierschutz/presse/pressemitteilungen/2021/pressemitteilung.1155217.php
«Und vergessen wir nicht unsere erste und letzte basler briefmarke «das Basler Dybli»
Die Basler Taube, in der Schweiz auch Basler Dybli (ursprüngliche Bezeichnung in Baseldeutsch) genannt, ist die erste und einzige Briefmarke, die vom Schweizer Kanton Basel-Stadt herausgegeben wurde. Die Ausgabe der Basler Taube erfolgte am 1. Juli 1845. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch kein einheitliches Postwesen für die gesamte Schweiz. Jeder einzelne Kanton war für den eigenen Postdienst verantwortlich. Erst am 1. Januar 1849 erfolgte die Gründung eines eigenen Schweizer Postwesen, welches ab 1850 allgemeine Briefmarken für die gesamte Schweiz ausgab. Bis dahin wurden eigene Briefmarken, neben Basel, nur von den Kantonen Zürich und Genf herausgegeben. Der Postwert der Basler Taube betrug 2½ Rappen und war für Briefe bis zu 1 Lot (15 Gramm) im Stadtgebiet von Basel bestimmt. Die Gestaltung übernahm der Architekt Melchior Berri. Er wählte als Motiv eine weisse Taube, die von der Inschrift Stadt-Post-Basel umgeben ist. Das Besondere der Briefmarke liegt jedoch in der Farbe. Das Briefmarkenmotiv wurde in den drei Farben schwarz, blau und Karmin hergestellt und ist somit die erste mehrfarbige Briefmarke der Welt.
Die Briefmarke wurde im Buchdruckverfahren hergestellt. Die Taube wurde geprägt und steht daher aus dem Briefmarkenpapier etwas hervor. Die Basler Taube wurde geschnitten herausgegeben. Dies bedeutet, dass sie keine Perforation besitzt und daher mit der Schere aus dem Bogen geschnitten werden musste. Die Briefmarke konnte bis 30. September 1854 verwendet werden.
oder die sechs noch genutzten Briefkästen
Die sechs noch genutzten Briefkästen des Architekten Melchior Berri befinden sich am Spalentor (Stadtseite), in der St.Alban Vorstadt (Haus Schöneck, Nummer 49), Münsterplatz (Eingang vom Münsterberg her, Hausnummer 14), Schneidergasse (Hausnummer 2, Ecke Totengässlein), am Lindenberg (Kleinbasel) und an der alten Kanzlei in Riehen (Baselstrasse 43).
Die Briefkästen «Basler Dybli» wurden 1843/44 von Melchior Berri entworfen, der den Auftrag in der Folge der Neuorganisation des Postverkehrs erhielt. Sie sollten als Quartierbriefkästen den Anschluss ans Postnetz sicherstellen. Die ersten Serien wurden 1844/45 durch die Erzgiesserei von Ferdinand von Miller in München gegossen. Das Taubenmotiv erschien auch auf der damaligen Zweieinhalbrappen-Marke des Kantons.